Die Ruhe, die Unruhe stiftet
Ich schreibe das Datum. 22.11. Ich bleibe bei der Zahl elf hängen. Es ist schon fast Dezember. Schon fast Jahreswechsel. Wo ist die Zeit hin? Die Tage werden kürzer. Weil mein Rhythmus sich mal wieder nach hinten verschiebt. Ich, die Nachteule. Manchmal fühlen sich die Tage an wie zäher Kaugummi – laaaaangezogeeen. Manche sind kurz, im Allgemeinen ist das richtige Wort vermutlich: monoton.
Die Welt auf Standby
Als hätte Jemand Anfang des Jahres auf Pause gedrückt. War es die Erde, die Natur vielleicht? Wir wissen es nicht, wir werden es nie wissen. Ich finde Theorien über den Ursprung des Virus gerechtfertigt. Er hat alles umgeworfen, neu sortiert. Über den Urknall lässt sich streiten. Wir Menschen sind fantasievoll – am Ende werden wir nie die Fakten wissen. Und manchmal ist es auch schön, wenn es für Dinge mal keine harten Fakten gibt – oder?
Meditation stiftet Unruhe – anfangs
Also wurden wir auf Pause gedrückt. Ich muss an den Film „Klick“ denken, als Ben Stiller sein Leben mit der Fernbedienung pausiert. Solange das alles anhält, sollten wir uns genießen, die Ruhe, und uns als eigene Person. Ich denke die Zeit hat viel Wut, Hass und Unruhe mitgebracht oder entstehen lassen. Eine Erklärung könnte sein, dass dieser Effekt aus der Distanz, zwischen uns im Einzelnen zu uns selbst, auftritt. In Etwa der gleiche Effekt wie bei Meditation. Wir beschäftigen uns plötzlich mit uns selbst. Eine Ruhe, die Unruhe auslöst. Erstmal. Wir wollen die Ruhe abbrechen, durchbrechen, da ausbrechen. Fünf Minuten sind sehr lange, vor allem mit uns selbst. Wir werden mit unseren inneren Dämonen konfrontiert.
Der Turning Point – es gibt Hoffnung
Aber hey, es gibt Hoffnung. Wenn wir dabei bleiben, es immer wieder versuchen, dann kommen wir an den Punkt an dem wir uns wieder annehmen, und akzeptieren – unser Selbst mit all unseren Facetten. Unsere Makel und auch Schwächen werden vielleicht sichtbar, aber wir umarmen sie. Wir nehmen unsere Dämonen bei der Hand und lassen sie langsam los. „Die Ruhe in sich selbst finden“ – so nennen das manche. Das alles ist auch nur möglich, weil wir unsere Dämonen für einen Moment sichtbar machten.
Und dann ist da eben Hoffnung, ..
..dass wir sie bald schon umarmen, die Ängste annehmen und respektieren, Lösungen finden und sie dann Stück für Stück loslassen können. Wie das aussehen soll? Well, ich weiß es nicht.
Dann wird aber das Wesentliche vielleicht sichtbar werden. Und zwar die Liebe zu uns selbst, gegenüber der Natur, und unseren Mitmenschen.
In diesem Sinne: Haltet durch & immer schön positiv bleiben!